Dr. Johannes Coy – Auf einen Blick
Diplom-Biologe, Krebsforscher, Entdecker des TKTL1-Gens und des damit verbundenen Zucker-Fettstoffwechsels, Entdecker des DNaseX-Gens, das in Tumorzellen verstärkt gebildet wird
Dr. Johannes Coy ist der Entdecker des Gens Transketolase-like 1 (TKTL1) und des damit verbundenen Zucker-Fettstoffwechsels, der die Neubildung von Zellen steuert und es erlaubt, geschädigte DNA effizient zu reparieren. Forschungsgruppen der Max-Planck-Gesellschaft von Wieland Huttner und Nobelpreisträger Svante Pääbo bestätigten kürzlich den neuen TKTL1-Stoffwechselweg und zeigten seine kausale Rolle für die vermehrte Neuronenbildung im Neocortex des modernen Menschen. Da die Inhibierung des TKTL1-Stoffwechselweges die Resistenz von Krebszellen gegenüber Chemo- und Strahlentherapien überwindet, wurde von Dr. Coy ein Transketolase-Hemmstoff etabliert und erfolgreich in einer klinischen Phase I evaluiert, so dass es erstmals möglich ist, Transketolasen in Patienten zu inhibieren. Neben der therapeutischen Nutzung eröffnet TKTL1 auch neue diagnostische Optionen für die Früherkennung von Tumoren, indem TKTL1 im Mageninhalt von Fresszellen im Blut detektiert wird und so den Nachweis von Tumorzellen ermöglicht, die vom Immunsystem frühzeitig erkannt und eliminiert werden.
Dr. Johannes Coy ist der Entdecker des Gens Transketolase-like 1 (TKTL1) und des damit verbundenen Zucker-Fettstoffwechsels, der die Neubildung von Zellen steuert und es erlaubt, geschädigte DNA effizient zu reparieren. Forschungsgruppen der Max-Planck-Gesellschaft von Wieland Huttner und Nobelpreisträger Svante Pääbo bestätigten kürzlich den neuen TKTL1-Stoffwechselweg und zeigten seine kausale Rolle für die vermehrte Neuronenbildung im Neocortex des modernen Menschen. Da die Inhibierung des TKTL1-Stoffwechselweges die Resistenz von Krebszellen gegenüber Chemo- und Strahlentherapien überwindet, wurde von Dr. Coy ein Transketolase-Hemmstoff etabliert und erfolgreich in einer klinischen Phase I evaluiert, so dass es erstmals möglich ist, Transketolasen in Patienten zu inhibieren. Neben der therapeutischen Nutzung eröffnet TKTL1 auch neue diagnostische Optionen für die Früherkennung von Tumoren, indem TKTL1 im Mageninhalt von Fresszellen im Blut detektiert wird und so den Nachweis von Tumorzellen ermöglicht, die vom Immunsystem frühzeitig erkannt und eliminiert werden.
Dr. Johannes Coy wurde 1963 in Otzberg im Odenwald geboren. 1985 begann er sein Biologiestudium an der Eberhard Karls Universität in Tübingen mit Fokus auf Molekular- und Humangenetik. Nachdem er dieses 1990 abschloss, begann er, am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg zu arbeiten. Dort war er Mitglied des Forschungsprojektes Molekulare Genomanalyse, unter Leitung des damaligen Leiters und späteren Nobelpreisträgers für Medizin Prof. Harald zur Hausen.
Dr. Coy konzentrierte sich zu dieser Zeit auf die Identifizierung von Genen mithilfe einer von ihm neu entwickelten Methode. Während seiner Zeit am DKFZ entdeckte Dr. Coy die beiden Gene TKTL1 und DNaseX, die er schon damals als potentielle neue Krebsmarker sah. Er hielt (trotz anfänglicher Skepsis) an der Forschung zu den beiden Genen im Zusammenhang mit Krebs und dessen Diagnostik, insbesondere auch mit dem Stoffwechsel von Tumorzellen, fest, und fand heraus, dass das gleichzeitige Vorkommen von TKTL1 und DNaseX in Makrophagen mögliche Hinweise auf eine Krebserkrankung geben können.
1996 wurde Dr. Coys Dissertation „Identifizierung und Klonierung gewebespezifisch exprimierter Sequenzen der Bande q28 des menschlichen X-Chromosoms“ mit summa cum laude ausgezeichnet.
Im Laufe der Doktoranden- und Postdoktorandenzeit identifizierte Coy zudem eine Vielzahl an Genen, die ursächlich an der Entstehung von Krankheiten beteiligt sind – unter anderem für das RETT-Syndrom, die Muskelschwäche Myotubuläre Myopathie, die Entstehung von Hirntumoren oder auch für Krebserkrankungen des Immunsystems.
Im Jahr 2004 konnte Dr. Coy nicht nur die R-Biopharm AG, Darmstadt als Geschäftspartner für die Entwicklung von DNaseX- und TKTL1-ELISA-Tests zur Erkennung von Krebs gewinnen. Er übernahm gleichzeitig auch die Leitung der Onkologie-Abteilung und baute eine Forschungseinheit zur diagnostischen Bewertung der Biomarker DNaseX und TKTL1 auf.
Die in diesem Rahmen erzielten Forschungsergebnisse nährten die Erkenntnisse, dass die im Laufe der Evolution im TKTL1-Gen stattgefundenen Mutationen zu einer einschneidenden Veränderung der enzymatischen Aktivität des TKTL1-Enzyms geführt hatten. Das Enzym versetzt die Zelle nun in die Lage, einen Stoffwechselweg zu gehen, der letztlich zu eine effektivere Energie- und Fettbildung aus Zucker ohne Bildung schädlicher Radikale ermöglicht.
Da Dr. Coy bewusst war, welche Bedeutung dieser neuentdeckte Stoffwechselweg auf die Entwicklung von Krankheiten wie neurodegenerativen Erkrankungen und insbesondere auf Krebserkrankungen hat, begann er, mithilfe neuetablierter monoklonaler TKTL1-Antikörper die TKTL1-Aktivität in Tumoren gezielt zu untersuchen. Unterstützung erhielt er dabei sowohl von deutschen Forschergruppen um Prof. Axel zur Hausen (Universität Freiburg), Dr. Langbein (Universitätskliniken Mannheim), Prof. Kämmerer (Universität Würzburg) und Prof. Völker (Universität Würzburg) als auch von internationalen Forschern wie Prof. Stassi und Dr. Zerilli (Universität Palermo, Italien). Hierbei gelang der Nachweis einer erhöhten TKTL1-Aktivität u. a. in Kolon- und Urothelkarzinomen, in Untergruppen von Magen- und Eierstocktumoren, in malignen Hirntumoren sowie in metastasierenden papillären Schilddrüsenkarzinomen. Gleichzeitig reifte die Erkenntnis, dass eine erhöhte TKTL1-Aktivität mit einer schlechteren Prognose für Krebspatienten einhergeht.
Seit 2007 führt Dr. Johannes Coy seine Forschungen in dem von ihm mitgegründeten Unternehmen TAVARLIN AG fort. Im Laufe der Arbeit bei der TAVARLIN AG entwickelte er sowohl neue diagnostische Techniken, zur Früherkennung von Tumoren in Blutproben als auch eine Reihe funktioneller Lebensmittelprodukte, zur Vorbeugung, Therapieunterstützung und Nachsorge von Krebserkrankungen.
- Epitopdetektion in Monozyten (EDIM) – Nachweisverfahren von Biomarkern in Zellen des angeborenen Immunsystems in Blutproben
- Automatisierbares Durchflusszytrometrie-Verfahren
- Durchflusszytometrie-basierte Bluttests zur Früherkennung von Krebs sowie von neurodegenerativen Erkrankungen
Das EDIM-Verfahren kommt aktuell bei dem Bluttest PanTum Detect® zum Einsatz, der Teil eines Krebs-Früherkennungsprogramms ist.
Dr. Johannes Coys Interesse gilt auch heute noch der Forschung zu den Themen Krebs und Krebsfrüherkennung sowie zu den beiden Genen, die er entdeckt hat – TKTL1 und DNaseX. Hier finden Sie eine Liste der Publikationen, an denen er beteiligt war: