EDIM-Technologie
Immunologische Biopsie mittels Makrophagen
Die EDIM-Technologie beruht auf der Erkenntnis, dass unser Immunsystem fortlaufend Informationen sammelt, die Auskunft über unseren Gesundheitszustand geben. Mittels der Phagozytose nehmen Fresszellen unseres angeborenen Immunsystems – die Makrophagen – eingedrungene Mikroorganismen, aber auch abgestorbene Zellen auf. Dabei erkennen sie bestimmte Strukturen, und können beispielsweise eine Immunantwort auslösen.
Ist in unserem Körper also ein Tumor am Entstehen, so „weiß“ das Immunsystem davon, lange bevor wir selbst es zum Beispiel durch das Auftreten bestimmter Symptome wahrnehmen.
Die EDIM-Technologie macht sich dieses Wissen des Immunsystems zunutze: hier werden Makrophagen aus dem Blut gewonnen und auf das Vorhandensein bestimmter Antigene untersucht. Daher sprechen wir bei diesem Verfahren auch von einer immunologischen Biopsie. Im Gegensatz zu einer herkömmlichen Biopsie ist es allerdings nicht invasiv, eine Blutprobe reicht für diese Art der Untersuchung.
Hintergrund:
Aktivierte Makrophagen besitzen die Fähigkeit, unerwünschte Zellstrukturen wie Bakterien, Parasiten aber auch Tumorzellen zu erkennen, zu umschließen und zu verdauen. Sie dringen dafür in Gewebe ein, nehmen dort unerwünschte Zellen bzw. Zellfragmente auf und kehren anschließend ins Blut zurück. Durch die Zersetzung des Zellmaterials im Innern der Makrophagen werden kleine Molekülstrukturen (Epitope) freigesetzt, die die Fresszellen in ihre Oberflächenmembran einbauen und so anderen Immunzellen „präsentieren“. Hierdurch werden einerseits weitere Zellen des Immunsystems für die aktive Bekämpfung der unerwünschten Zellen aktiviert. Andererseits können eben diese Epitope als Biomarker diagnostisch genutzt werden.
Je nach Art der zuvor phagozytierten Zellen bzw. Zellfragmente enthalten Makrophagen in Blutproben ganz spezifische Epitope, deren Nachweis auf bestimmte unerwünschte Zellen wie etwa Tumorzellen hinweisen.
Die EDIM-Technologie ist geschützt durch Patent: EP2986985A2
(→ Zum Patenttext)
PanTum Detect
Bluttest zur Früherkennung von Tumoren
Basierend auf der EDIM-Technologie wurde ein innovativer Bluttest entwickelt, der die von Johannes Coy entdeckten Marker DNaseX, bzw. dessen Epitop Apo10, und TKTL1 zur Früherkennung von Tumoren nutzt. Der Bluttest liefert bereits in frühen Stadien allgemeine Hinweise auf ein Tumorgeschehen, daher wird zu einem jährlichen Test geraten, um Krebserkrankungen in einem möglichst frühen Stadium zu entdecken. Bei fast allen Krebsarten stehen die Heilungschancen umso besser, je früher die Erkrankung diagnostiziert wird.
Der PanTum Detect Bluttest liefert einen allgemeinen Hinweis auf ein mögliches Tumorgeschehen, der im Fall eines auffälligen Ergebnisses mittels weiterer Untersuchungen (zumeist bildgebende Verfahren wie MRT oder PET/CT) abgeklärt wird.
Das Fazit der Publikation (Zwischenbericht) einer prospektiven Studie zur Anwendung des Bluttests in der Früherkennung von Tumoren lautet, dass „der PanTum Detect Bluttest in der Lage ist, asymptomatische Personen für weitere Untersuchungen mit bildgebenden Verfahren zu identifizieren“.¹
Burg, Simon & Grust, Audrey & Grust, & Feyen, Oliver & Failing, Katja & Banat, Gamal-André & Coy, Johannes & Grimm, Martin & Gosau, Martin & Smeets, Ralf. (2022). Clinical Study Blood-Test Based Targeted Visualization Enables Early Detection of Premalignant and Malignant Tumors in Asymptomatic Individuals Citation: Journal of Clinical and Medical Images.
BENFO-OXYTHIAMIN
Hemmstoff gegen chemoresistente Krebszellen
Die Erkenntnisse, die Johannes Coy über die Rolle des TKTL1-Stoffwechsels in Krebszellen gesammelt hat, sind die Grundlage für neuartige Therapiekonzepte. Mithilfe von Inhibitoren ist es möglich, den durch TKTL1 gesteuerten Vergärungsstoffwechsel in Krebszellen abzuschalten und die Zellen so zu zwingen, wieder in den Verbrennungsstoffwechsel zu gehen. Dies stellt die Grundlage für neue Therapiekonzepte dar, die sowohl eine Bekämpfung chemoresistenter Krebszellen als auch von Krebszellen, die gegen zielgerichtete Therapien wie Imatinib und Sorafenib resistent sind, ermöglichen.
Mit dem Thiamin (Vitamin B1)-Derivat Benfo-Oxythiamin steht nun ein erster potenzieller Hemmstoff dieses resistenzfördernden Stoffwechsels zur Verfügung.
Der Wirkstoff ist eine Vorstufe (Prodrug) des Oxythiamins, welches Thiamin-abhängige Enzyme wie TKTL1 und Transketolase (TKT) blockiert und chemoresistente Krebszellen wieder für die Therapie empfindlich macht.
Benfo-Oxythiamin ist geschützt durch Patent: EP2256500B1
(→ Zum Patenttext)